Darf ich mich vorstellen? Ich bin Leopold Zausel von der Distelbeck. Willkommen in meinem virtuellen zu Hause.

Leider habe ich vor langer Zeit mein Heim verloren und musste eine Zeit lang auf der Straße leben. Aufgrund einer kleinen Fehlfunktion meiner Schilddrüse wurde ich dort sehr krank und brauchte dringend Hilfe. Meine Retter vom Tierschutzverein Groß-Essen e. V. haben nicht lange gefackelt und mich zu sich genommen. Dort wurde ich mit viel Liebe von den Pflegern aufgepäppelt und durfte sogar für ein paar Tage in ein Katerhotel mit VIC*-Zimmer. Die Wirte Bea und Ernst haben mich dort besonders gut behandelt und sich hervorragend um mich gekümmert. Und am 23. Dezember 2011 war es dann soweit: Ich bekam mein neues zu Hause mit eigener Schmuserin und Betreuerin, die nur noch für mich da ist.

Meine Namensgebung war so eine Sache. Da ich im Distelbeckhof in Essen-Katernberg (ein sehr schöner Stadtteil-Name!) gefunden wurde, nannten die Leute im Tierheim mich Distel. Bea und Ernst haben festgestellt, dass ich aussah wie ein Zausel, da ich ziemlich übel vom Tierheim-Frisör zugerichtet wurde. Doch meiner Betreuerin verriet ich meinen vollständigen Namen: Leopold Zausel von der Distelbeck, für Freunde kurz Leo.

*) VIC = very important cat

Mittwoch, 13. November 2013

Neue Mitbewohner

Ihr könnt heute mal staunen! Staunen und neidisch sein, ihr Kater und Katerinnen da draußen. Denn meine Sekretärin, Schmuserin, Dosenöffnerin und beste Ela überhaupt ist nämlich auch noch als Retterin und Heldin unterwegs (Heldin für mich, Retterin für meine „Geschenke“).

Aber hier die Geschichte:

Gestern Abend kam sie spät nach Hause und war ganz unruhig. Mich machte das kirre, so dass ich lieber in meiner Höhle blieb. Sie raschelte mit Tüten und mit Papier, ich hörte Gitterstäbe klirren und sie leise flüstern.

Glaubt mir, ich war neugierig. Ohne Unterlass lauschte ich angestrengt dem, was sie da machte. Doch wirklich heraus aus meiner Ecke traute ich mich nicht. Die neuen Gerüche und dieses Fiepen, das zu hören war, kamen mir nicht geheuer vor. Was ging da nur vor???

Als ich vor Neugier schon fast platzte, kam sie endlich zu mir und hob mich vorsichtig aus meiner kuscheligen Höhle. Sie setzte mich vor einen kleinen Käfig und da sah ich sie:

MÄUSE!!!


Ela brachte mir Mäuse mit! Entsetzt schaute ich sie an. Sollte ich jetzt, wo ihre Hand beim Dosenöffnen so weh tat, mir mein Futter selber schlagen? Und das mit meinen – zwar noch sehr scharfen – aber dennoch nur zwei Zähnen? Vollkommen entgeistert ging ich erst einmal zurück in meine Ecke.

Ja gut, ich bin ein toller Typ. Aber einen sportlichen Jäger hat man mich schon sehr lange nicht mehr genannt. Ich beschloss, zunächst die Nacht darüber zu schlafen und zu hoffen, dass Ela sich diese „alternative“ Fütterungsform aus dem Kopf schlagen würde. Da es auch schon sehr spät war, verschwand sie auch ohne mir weiteres zu erklären unter ihren Federn.

Heute morgen hatte sie es sehr eilig und so konnte ich immer noch nicht mit ihr über diese Aktion „reden“. Die Mäuse waren zum Glück aus aus meiner Sicht genommen, so dass ich ihren Geruch erst einmal ignorieren konnte. Mittags kam sie wieder. Und was denkt ihr??

Sie brachte noch eine Maus mit und einen weiteren Käfig. Mir war klar, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen war, mich um ein neues zu Hause zu bemühen. Ela war durchgeknallt!! Brachte sie jetzt jeden Tag eine neue Maus mit und die Dosen und Beutel werden abgeschafft?

Zum Glück hatte sie jetzt aber einige Zeit für mich übrig, mir die ganze Situation zu erklären. Hier die Kurzform:

Am Abend zuvor hat Ela die armen Mäuse bei anderen Leuten gefunden und beschlossen, dass sie da nicht gut aufgehoben waren. Und weil Ela sowieso im Tierheim arbeitet und sich im Tierschutz engagiert, hat sie zunächst Zwei und dann noch die dritte Maus gerettet. Von ihrer Arbeit im Tierheim (sie arbeitet mit Kleintieren wie Kaninchen, Chinchillas, Hamstern, Ratten (igitt!) weiß sie ja, wie man mit denen umgeht. Und sie erklärte mir, dass alles besser wäre, als der Ort, wo sie zuletzt waren.

Das Tierheim ist chronisch überbesetzt und da Ela zur Zeit ja noch krank geschrieben ist, wegen ihrer Hand, hat sie die drei einfach mit nach Hause genommen. Im Notfall könnten sie immer noch ins Tierheim aber da lassen konnte sie die Drei einfach nicht.

Zum Glück hat Ela tolle Freunde, und so bekam sie heute Nachmittag dann auch noch ein riesiges Nagertarium (Aquarium mit Einstreu) für das Pärchen. Vorhin sagte sie mir dann auch noch, dass eine Freundin sogar noch ein zweites Nagertarium für die einzelne Maus hat.

So und ich habe jetzt meine eigenen Mäuse, die ich nicht fressen muss, sondern die ich besuchen und mit ihnen plaudern kann. Also dafür, dass ich als Kater jetzt eigene Wüstenrennmäuse habe, ist Ela meine Heldin.

Und für Krummbein, Einauge und Kurzschwanz ist sie die Retterin.

Eine tolle Nacht,



euer Leo

7 Kommentare:

  1. Krass geil! Eh Leo, du bist ja echt zu beneiden :-D Bei uns hätten die Mausies nicht viel zu lachen unter der ständigen 10-äugigen Beobachtung würden die bestimmt schnell verrückt werden :-) Der ein oder andere würde bestimmt versuchen das Nagertarium zu knacken :-)
    Deine Ela ist ja echt die Beste, hat sie gut gemacht, dass sie die gerettet hat, bei dir haben sie ja nichts zu befürchten :-D
    Schnurrer engel und teufel

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    1. Stimmt, bei mir sind sie sicher. Und inzwischen haben die Kleinen sich auch an mich gewöhnt. Einauge hat sogar zwei Augen, nun kennt er seinen Namen und behält ihn auch!

      LG Leo

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Uih...*sabber*....äh.....*sabber* .... muss mir mal eben den Mund putzen, sorry. Also Futter äh Mäuse *sabber* sind bei euch eingezogen? Also sehr loblich von der Mama. Unsere Mama weigert sich aus unerklärlichen Gründen. *sabber*
    So Glaskistendinger hat die Mama noch 2 Stück im Keller jeweils mit Riss in einer Frontscheibe - die wollte Zooplus nicht zurück haben. Kann die Mama die gebrauchen? Sind 30x30x60
    *Zwinkeraugen* LiJaLuJi
    *sabber*

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  4. Hallo ihr Lieben,

    hoffentlich hat euer Sabber nicht die Tastatur versaut. ;)

    Also ich muss euch in soweit korrigieren, als dass ich meine Angestellte niemals mit Mama anreden würde. In meinem Alter wäre das auch absurd. Ich bin ein weiser und wirklich gestandener (uralter Anm. der Sekretärin) Kater, der keine Autorität zulassen würde.

    Wir haben aber beschlossen, dass keine weiteren Mäuse oder Nagertarien Einzug bei uns halten, da wir keinen Platz mehr haben. Aber vielen Dank für das Angebot.

    Davon aber mal abgesehen, habe ich meine Dosine die Tage am Telefon flüstern hören, dass ich wohl bald noch Vögelchen bekommen soll...

    Da haben wir ja dann richtig Spaß in der Bude.

    Ein ganz lieber Gurrer,

    Leo

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  5. Boooh krass Leo.
    Du bist echt zu beneiden. Ist dir aber schon etwas aufgefallen ... naaa naaa kommste drauf .... schaue dir mal die Luxusvilla an. Wieso haben Mäuse so ne coole Villa *grübel*

    Dosinchen murmelt hier , Mäuse brauchen wir nur inner Geldbörse und fiepen kann der Monti *tzzz* Aber so ein Live-TV hätten wir auch gerne.

    Stumper
    Felix, Shadow, Ernie und Monti

    PS: hat sich die Anzahl inzwischen verringert? *flöt*

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  6. Wieso issn hier so ruhig? Leo wie geht's Dir denn? Wir machen uns Sorgen. Habt ihr alles gut überstanden? Weihnachten Neujahr und so?
    *Zwinkeraugen* LiJaLuJi

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