Darf ich mich vorstellen? Ich bin Leopold Zausel von der Distelbeck. Willkommen in meinem virtuellen zu Hause.

Leider habe ich vor langer Zeit mein Heim verloren und musste eine Zeit lang auf der Straße leben. Aufgrund einer kleinen Fehlfunktion meiner Schilddrüse wurde ich dort sehr krank und brauchte dringend Hilfe. Meine Retter vom Tierschutzverein Groß-Essen e. V. haben nicht lange gefackelt und mich zu sich genommen. Dort wurde ich mit viel Liebe von den Pflegern aufgepäppelt und durfte sogar für ein paar Tage in ein Katerhotel mit VIC*-Zimmer. Die Wirte Bea und Ernst haben mich dort besonders gut behandelt und sich hervorragend um mich gekümmert. Und am 23. Dezember 2011 war es dann soweit: Ich bekam mein neues zu Hause mit eigener Schmuserin und Betreuerin, die nur noch für mich da ist.

Meine Namensgebung war so eine Sache. Da ich im Distelbeckhof in Essen-Katernberg (ein sehr schöner Stadtteil-Name!) gefunden wurde, nannten die Leute im Tierheim mich Distel. Bea und Ernst haben festgestellt, dass ich aussah wie ein Zausel, da ich ziemlich übel vom Tierheim-Frisör zugerichtet wurde. Doch meiner Betreuerin verriet ich meinen vollständigen Namen: Leopold Zausel von der Distelbeck, für Freunde kurz Leo.

*) VIC = very important cat

Freitag, 10. Februar 2012

Heiligkeit

Wir leben heutzutage in sehr unheiligen Zeiten. Das will ich hier mal einfach so festhalten.

Schon vor Jahrtausenden war klar, dass wir Kater nicht nur eine simple Naturerscheinung sind, sondern heilige Wesen, die auf der Erde wandeln. Die für meine Begriffe höchste Entwicklung des Menschen geht einher mit der höchsten Verehrung meine Rasse.

Uns wurde bei den alten Ägyptern eine eigene Gottheit zugestanden und für uns wurden Tempel gebaut, in denen Opfer dar gebracht wurden und wir dementsprechend angebetet wurden, wie es für so edle Geschöpfe angebracht ist.

Im hohen Norden war schon lange klar, dass wir Kater als Begleiter der Götter erscheinen. So wurden wir als Vorreiter der Göttin Freya eingesetzt. Am besten geht es meinen Rassen-Genossen noch in Osttimor. Dort sind wir auch heute noch heilige Tiere. Wer uns dort ans Fell will, ist auf Generationen hin verflucht.

Meine Betreuerin berichtete mir, dass es hier erst wieder nach und nach den Menschen klar wird, wie besonders die Kater und Katerinnen sind. Sie erzählte mir, dass gewisse Leute vor vielen Jahrhunderten große Angst vor Katern hatten und sie deshalb als böse bezeichnet haben. Kater, waren die dumm!

Aber die haben vor Angst überall erzählt, wir wären fies und müssten vertrieben werden. Ratet mal, was passierte: Wir wurden vertrieben und haben die Ratten nicht mehr gefressen. Und dann? Die Ratten haben daraufhin die Herrschaft über die Städte übernommen und haben sehr böse Krankheiten mitgebracht. Meint Ihr, die wären je auf die Lösung gekommen? Sind sie bis heute nicht! - Statt dessen haben sie in einer Stadt sogar noch einen Flötendepp geholt, der die Ratten mit Musik aus der Stadt holen sollte und dann deren Junge geklaut hatte.

Dabei hat schon Bertram von Minden in seinen Bildern klar gestellt, dass wir Kater an den höchsten Festen zugegen waren, wenn sie gefeiert wurden. Und das war ein echter Meister aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Guckt mal auf dem Bild da unten, wo ihr meine Ahnen finden könnt.



Bild hier gefunden

Eigene Tempel haben wir ja heute noch nicht wieder. - Außer vielleicht in Osttimor, doch da war ich noch nie. Aber es gibt inzwischen schon überall Kater-Ärzte und Kater-Bedarfs-Läden und Kater-Schmusedienste und Leute mit VIC*-Zimmern (wie Bea und Ernst).

Und wer wirklich etwas heiliges tun möchte, sollte einfach nur sein Revier mit mindestens einem Kater oder einer Katerin schmücken. Damit ist man schon einen großen Schritt zum Tempel entgegen geschritten.

Ein lieber Gruß,

Euer Leo

4 Kommentare:

  1. Lieber Leo,

    vielen Dank für den Besuch auf meiner Seite. Deine Geschichten sind wunderbar.

    LG,

    Heike mit Artos, Charly, Connor, Lany und Erasin

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  2. Bin auf Deine Seite gestossen durch eine Blogempfehlung, die sich wirklich lohnt:yes: Ich mag Deinen Humor und wie Du die Dinge (Kater) siehst.

    Ich habe meine Wohnung auch mit einem Kater und einer Katze geschmueckt und bin froh, dass sie da sind. Sind natuerlich auch Hoheiten, genau wie Du und werden entsprechend behandelt:yes:. Aber vielleicht kann ich noch mehr von Dir lernen, wie man (Mensch) diese Hoheiten richtig behandelt;)

    LG
    Kerstin, Mimi & Moti

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  3. Hmmm, wir sind ja der Meinung, das Katz sein Revier mit einem Mensch oder mehr schmücken sollte *frechgrins*. Und diese sollten einen dann am besten rund um die Uhr bespaßen :D

    Nasenstumper
    Felix & Shadow

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  4. Wir maunzen den Dosies ja nicht immerzu auf die Nase, dass wir Gottheiten sind, aber ab und zu erinnern wir sie daran :-D
    Schnurrer Engel und Teufel

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